• Die in diesem Buch versammelten Beiträge dokumentieren die Entwicklung der Hospizarbeit in Deutschland über einen Zeitraum von 24 Jahren.

Das Buch umfasst vier Kapitel:
· Zur Geschichte der Hospizarbeit
· Praktische Impulse für die Hospizarbeit
· Hoffnung über den Tod hinaus
· Didaktische Anregungen für Hospiz- und Trauerarbeit.

Die Leserinnen und Leser werden je nach Interesse für sich entdecken, mit
welchen Konzepten wir in der Hospizarbeit gestartet sind und wohin sich das
Ganze entwickelt hat. Sie werden spüren, welche Werthaltungen bis heute prä-
gend sind und auch in der Zukunft nicht aufgegeben werden dürfen. Dabei ist
der Blick zurück nicht bloß nostalgisch gemeint, sondern als Ermutigung, die
Motivation und Begeisterung des Anfangs zu behalten und mit ihren unver-
zichtbaren Werten auch die Zukunft der Hospizarbeit zu gestalten. Einen
Ausblick auf kommende Herausforderungen geben die Einführungen in das
demnächst erscheinende Trauerhandbuch „Sei nahe in schweren Zeiten“. Wie
beim „Celler Modell“ für die Sterbebegleitung wird hier der Versuch unternom-
men, den Gemeinschaftscharakter der Hospizbewegung zu stärken.
Dass der Autor dieses Buches nicht von Medizin und Pflege, sondern von
der christlichen Seelsorge herkommt, spürt man den Beiträgen immer ab. Das
möge aber die „Gebildeten unter den Verächtern der Religion“ (Schleiermacher)
nicht davon abhalten, sich mit den theologischen und kirchlich-diakonischen
Impulsen auseinanderzusetzen, die allesamt immer das gemeinsam Mensch-
liche meinen.
So möge dieses Buch zu seinem Teil und in seiner Art die gemeinsame
Geschichte einer großartigen Bewegung erzählen und damit zu einem Kraft-
quell für alle Weiterentwicklung werden, die angesichts des Ankommens in der
Mitte der Gesellschaft und ihrer wirtschaftlichen, gesundheitspolitischen und
organisatorischen Zwänge den Schwung des Anfangs zu verlieren droht. Dem
ist aber in Wahrheit nicht so. Dafür bürgen all diejenigen Menschen, die sich
seit Jahren täglich neu in der Hospizbewegung engagieren.
WS

• Dr. Birgit Weihrauch, Staatsrätin a. D., Vorstandsvorsitzende Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V., antwortet Peter Godzik und äußert sich zu seinem Buch „Hospizlich engagiert“:
Als wir uns im Juni in Dresden anlässlich der Kirchentagsveranstaltung trafen, haben Sie mir Ihr gerade erschienenes Buch „Hospizlich engagiert“ – über Ihre Erfahrungen aus drei Jahrzehnten – mit einer persönlichen Widmung zugedacht.
Ich habe inzwischen vieles in dem Buch gelesen, insbesondere über Ihre Erinnerungen aus der Anfangszeit der Hospizbewegung bzw. damals entstandene Texte, über die anfänglichen Diskussionen und die Missverständnisse, die sie begleiteten, über die Entstehung der ersten Dienste und Einrichtungen und auch die Entwicklung der Verbandsstrukturen, wie Sie sie unmittelbar erlebt hatten. Ich war und bin sehr beeindruckt, und es hat sich ganz sicher sehr gelohnt, dass Sie die Einladung zu der Veranstaltung im Juni zum Anlass genommen haben, Ihre Unterlagen aus 24-jähriger Arbeit in der Hospizbewegung zu sichten und zusammenzutragen und daraus dieses Buch entstehen zu lassen.
Bemerkenswert ist für mich aber auch, wie sehr sich vieles aus Ihren Erinnerungen auch mit meinen deckt – sicher nicht im Detail, aber in der Wahrnehmung dessen, wie sich die Hospizbewegung entwickelte, obwohl wir die Anfänge der Hospizbewegung und die sich entwickelnden Strukturen nicht nur in unterschiedlichen Regionen Deutschlands, sondern auch aus ganz unterschiedlicher Warte – Sie aus der seelsorgerlichen Warte, ich aus der gesundheitspolitischen in einem Ministerium – erlebt haben.
Dazu gehört auch, was Sie in einer Passage Ihres Buches sagen, nämlich dass die Auseinandersetzung mit der Hospizarbeit das beständige Kennenlernen von Menschen gewesen sei, die jeweils für eine bestimmte Arbeit, Werte und Projekte in der Hospizarbeit standen … – ich glaube, dass es diese Vielfalt ist, die die Hospizarbeit geprägt hat und die letztlich auch ihr Charakteristikum ist; dass diese Vielfalt es aber gleichzeitig so schwierig macht (und die einzelnen Menschen, die dahinter stehen, es sich zum Teil gegenseitig so schwer machen), in einer Organisation oder in einem Verband, auf welcher Ebene auch immer, die Interessen so zu bündeln, dass sich alle darin wieder finden – mit ihrem Verständnis von Hospizarbeit, mit ihrem Blick zurück und auch mit der Sicht dessen, was in der Zukunft zu tun ist.
Und trotzdem teile ich ganz ausdrücklich Ihre positive Einschätzung, die Sie in Ihrem Buch am Schluss Ihres Interviews mit Prof. Gronemeyer deutlich zum Ausdruck gebracht haben – „… die Hospizbewegung hat auf ihrem Wege eine gewisse Mischung hergestellt, die stimmt, das ist gewissermaßen unkaputtbar…“ – Allerdings braucht man immer wieder viele, die dabei mithelfen.