Das Besondere am biblischen Gott ist, dass er sich der Schöpfung und den Menschen zuwendet. Er will den Zusammenhang, die Verbindung, den Bund. Kurz und bündig: Liebe. Liebe erweist sich jedoch dort, wo sie am stärksten auf Widerstand trifft. Für Gott dürften dies die Menschen sein, und gerade deswegen wendet er sich im Besonderen uns zu. Was für Gott gilt, gilt erst recht für die Menschen. Und jetzt kommt es faustdick: Die bessere Liebe ist die Liebe, die sich dem Hass zuwendet. Das bessere Gute ist das Gute, dass sich dem Bösen zuwendet. Die größere Gerechtigkeit ist die Gerechtigkeit, die sich dem Unrecht mit Erbarmen zuwendet und keine Gerechtigkeit walten lässt. Das bessere Leben ist das Leben, das sich dem Sterben zuwendet und unsterblich wird.

Dessen eingedenk wird es schwierig, sich etwas Interessantes zu kaufen, es zu Hause auszupacken, sich damit zu beschäftigen, und damit hat es sich und hat man es. Die Zuwendung Gottes ist etwas Größeres und weit schwieriger zu verstehen. Vielfältig, fast widersprüchlich teilt er sich uns mit.

Der Versuch, ihn zu verstehen, kann über viele Wege gehen. Einer davon kann das Lesen der Predigten von Pfarrer Heinrich Wagner in diesem Buch sein. Für mich war und ist das ein Weg, offener für Gottes Wort zu werden. Vielleicht auch ein Weg für Sie?

Robert Langgartner, Salzburg